Die Richtung stimmt – Digitalisierung und Bildung sind zentrale Elemente des Koalitionsvertrages

SPD, Grüne und FDP stellten am Mittwochnachmittag die Ergebnisse ihrer Verhandlungen vor und präsentierten den Koalitionsvertrag. Ein digitaler Aufbruch wird versprochen und die Weichen hierfür sollen nicht zuletzt auch im Bildungsbereich gestellt werden. Der Bundesverband der Fernstudienanbieter begrüßt viele Vorhaben, die in dem gemeinsamen Papier niedergeschrieben sind und sieht vor allem die digitale Bildung im Weiterbildungsbereich gestärkt.

Nun liegt er vor – der Koalitionsvertrag von SPD, Grüne und FDP zur Bildung der neuen Bundesregierung. Die grundsätzliche Intention der beteiligten Parteien, den digitalen Aufbruch in Angriff nehmen zu wollen, wird deutlich spürbar, wenn man die 178 Seiten durcharbeitet. „Wird über die Zukunft des Landes gesprochen, sind im gesamten Vertrag stets neben Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung die zentralen Schlüsselwörter“, stellt Mirco Fretter, Präsident des Bundesverbandes der Fernstudienanbieter, fest. 

Und das ist ganz im Sinne des Verbandes, der sich schon seit Jahren dafür einsetzt, dass qualitätsgesteuerte, berufsbegleitende digitale Bildungsformate als vollwertige Unterrichtsleistung anerkannt werden. Verbandspräsident Mirco Fretter forderte jüngst in einem offenen Brief an die Verhandlungspartner der Koalition, genau jetzt die politischen Weichen zu stellen, um die Zukunft der Bildung digital gestalten zu können. „In dem nun vorliegenden Koalitionsvertrag finden wir viele Projekte und Vorhaben, die in die richtige Richtung weisen“, so Katja Borns-Löhn, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Fernstudienanbieter.

Er verspricht zahlreiche Fördervorhaben und den Ausbau von Förderinstrumenten, um Bildung und Chancen für alle zu gewährleisten. Zur Unterstützung des persönlich motivierten lebensbegleitenden Lernens soll das Aufstiegs-BAföG ausgebaut und das Lebenschancen-BAföG geschaffen werden, welches ein neues Instrument für die selbstbestimmte Weiterbildung auch jenseits berufs- und abschlussbezogener Qualifikationen werden kann. Mit einer Bildungs(teil)zeit nach österreichischem Vorbild bekommen Beschäftigte finanzielle Unterstützung für arbeitsmarktbezogene Weiterbildung. Mit einem Bundesprogramm „Digitale Hochschule“ sollen in der Breite Konzepte für den Ausbau innovativer Lehre, Qualifizierungsmaßnahmen, digitale Infrastrukturen und Cybersicherheit gefördert werden. Dies ist sehr zu begrüßen, wenn alle Akteure einbezogen werden. 

„Ausdrücklich begrüßt der Verband auch das Vorhaben, eine Kultur der Bildungszusammenarbeit zu etablieren“, so Katja Borns-Löhn. Dies dürfe sich aber nicht nur auf den Bereich der frühkindlichen oder der Schulbildung beschränken, sondern sollte auch die Erwachsenbildung inkludieren. Der Verband unterstützt die Idee, eine von Bund und Ländern gemeinsam zu schaffende Koordinierungsstelle für die Lehrerfortbildung mit einem bundesweit vernetzten Fort- und Weiterbildungsangebot einzurichten und bietet hier gern erneut die Expertise seiner Mitglieder an, die zum Teil seit vielen Jahrzehnten über das Knowhow verfügen, dass es braucht, um Bildungsinhalte über die Distanz didaktisch erfolgreich dem Lernenden zu vermitteln.

Zusammenfassend sieht der Bundesverband der Fernstudienanbieter den nun vorliegenden Koalitionsvertrag in weiten Teilen als positives Signal, digitale Bildung endlich auch politisch als Kernelement wahrzunehmen, damit der Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland nicht den internationalen Anschluss verliert. Einzelne Vorhaben und Projekte werden in den kommenden Wochen von Verbandsseite näher beleuchtet und kommentiert, sofern weitere Inhalte und Planungen bekannt sind. „Wichtig für eine erfolgreiche Zukunft der Bildung in Deutschland ist nun in erster Linie, dass die Punkte des Papiers auch zeitnah und unbürokratisch in die Tat umgesetzt werden und nicht als uneingelöste Koalitionsversprechen enden“, fordert Mirco Fretter.